HAGEN. Im großen Wintercheck nehmen wir die bisherige Spielzeit des Drittligisten TuS Volmetal genau unter die Lupe.
Langweilig wird beim TuS Volmetal in dieser Saison wirklich niemandem. Erst der verheißungsvolle Start in die vierte Saison in der 3. Liga, dann eine lange Niederlagenserie bevor sich das Team unter dem im Sommer verpflichteten Trainer Christoph Ibisch mit drei Siegen vom Tabellenende lösen konnte. Zum Abschluss des Jahres setzte es dann aber wieder zwei Niederlagen, so dass der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz nach 17. Spieltagen nur zwei Punkte beträgt. Nur, denn in vielen Spielen war deutlich mehr drin für den TuS.
So lässt der Durchbruch beim aktuellen Tabellenzwölften noch auf sich warten, die Fähigkeiten im Kader sind in jedem Fall vorhanden, um in dieser Saison nicht bis zur allerletzten Sekunde zittern zu müssen. Drei teilweise unglückliche Unentschieden, dazu die Heimniederlagen gegen Menden und Spenge, die als vermeidbar einzustufen sind. Die klaren Niederlagen gegen Schalksmühle, Altjührden und Krefeld (Tordifferenz in den drei Spielen: Minus 42) hingegen können passieren, häufig sollten solche Totalausfälle mit Blick auf die Tabelle allerdings nicht unterlaufen.
Zwischenbilanz: Gut drauf
Die teilweise schwierige Situation im Herbst hat nicht für Unruhe im Tal gesorgt. Warum auch, könnte die Frage lauten, schließlich ist den Grün-Weißen ihre Rolle in der dritthöchsten Spielklasse bewusst. Vorwiegend mit jungen Spielern aus niedrigeren Klassen verstärkt ist die Erwartungshaltung in Volmetal auch vor dieser Saison niedrig gewesen, der Klassenerhalt ist wie in den Vorjahren das erklärte Ziel. Der TuS sieht sich als gallisches Dorf zwischen einigen Vereinen, die schon teilweise professionelle Strukturen aufweisen.
Professionell war das Verhalten der Verantwortlichen des Vereins, die ruhig blieben, als das Team nach dem guten Start in die Saison mit vielen Verletzungen zu kämpfen hatte. Teilweise fielen sieben Spieler aus – eine Situation die wohl auch für alle anderen Vereine in der Liga nur schwer zu meistern ist. Zehn Spiele hintereinander gelang kein Sieg, doch es blieb ruhig, und die Erfolge stellten sich nach Rückkehr einiger Spieler auch wieder ein
In jeder Phase der Saison war dabei Verlass auf Spielmacher Jan König. Der 20-Jährige übernimmt viel Verantwortung, treibt das Spiel der Volmetaler an und ist mit 157 Toren mit Abstand der beste Torjäger der Liga. Und das, obwohl er teilweise zweimal am Wochenende aktiv ist, denn König spielt mit einer Doppellizenz auch gleichzeitig beim Zweitligisten VfL Eintracht.
Ähnlich wichtig für Erfolge beim TuS ist eine gute Torhüterleistung. Diese war in der bisherigen Saison vorwiegend durch Sidney Quick gegeben, denn gerade im ersten Drittel der Spielzeit war Quick nach der Verletzung von Manuel Treude zu Saisonbeginn auf sich alleine gestellt – und löste diese Aufgabe mit Bravour. So musste Jörn Maiss, der aufgrund des Fehlens von Treude verpflichtet wurde, nur selten zwischen die Pfosten rücken.
Positiv überraschen konnte Eigengewächs Julius Blümel. Mit seiner Dynamik zeigt er keine Angst vor den überwiegend körperlich überlegenen Gegenspieler wenn er sich durch die Lücken der gegnerischen Deckung wirft.
Zwischenbilanz: Voll im Soll
Stabil zeigte sich in vielen Spielen die Defensive der Volmetaler. Der Innenblock um die beiden Kreisläufer Philipp Dommermuth und Frederik Kowalski organisiert die Nebenleute gut, tritt aktiv auf die gefährlichen Schützen heraus und verdichtet Lücken am eigenen Kreis größtenteils erfolgreich, so dass sich die Torhüter im Zusammenspiel zumeist auf ihre Vorderleute verlassen konnten.
Soviel Verantwortung Jan König auch übernimmt – sie ist auch ein Indiz dafür, dass der Spielmacher noch zu selten Unterstützung von seinen Nebenleuten bekommt. Das wurde zwar gegen Ende des Jahres schon deutlich besser, dennoch ist das Spiel der Volmetaler noch zu abhängig von der Leistung ihres Spielmachers. Der bindet die Kreisläufer immer wieder gut ein, bekommt aber gerade von den Halbpositionen nicht übermäßig viel Hilfe. Was auch daran liegt, dass Rinus, Polakovs und Dominik Domaschk immer wieder verletzt passen mussten und so noch keinen richtigen Rhythmus bekommen haben.
Auch die Einbindung der Außenspieler lässt noch zu wünschen übrig, was unmittelbar mit der Leistung der Rückraumspieler zusammenhängt. Kevin Herzog zeigte nach seiner Rückkehr aus der Suspendierung, dass er mit seiner Spielintelligenz und seiner hervorragenden Technik viel bewegen kann. Lorenz Schlotmann hingegen ist anzumerken, dass ihm als sehr jungem Spieler die körperliche Spielweise der dritten Liga noch ab und zu zusetzt. Auf der rechten Angriffsseite sind die Probleme sogar noch augenscheinlicher, weder Jonas Heidemann noch Marvin Müller oder Dennis Domaschk bekommen im Volmetaler Spiel viele Gelegenheiten, sich auszuzeichnen.
Ausbaufähig ist zudem die Bilanz in eigener Halle. Gerade einmal zwei Siege gelangen trotz der auch weiterhin fantastischen Unterstützung durch das Publikum. Hier spricht der Spielplan aber für den TuS: Mit Altjührden, Gummersbach, Northeim, Ahlen, Lippe, Großenheidorn und Langenfeld stehen sieben Spiele auf heimischen Parkett aus, die alle als machbare Aufgaben einzustufen sind.
Die restlichen Spiele
Das Auswärtsprogramm: Zuerst gegen den Tabellenzweiten SGSH Dragons (26. Januar) bevor es am 16. Februar zum Tabellenführer Krefeld geht. Es folgen die Spiele in Menden (8. März), Spenge (23. März), bei den Bergischen Panther (7. April) und in Köln (4. Mai).
Das Heimprogramm: Gummersbach II (2. Februar), Altjührden (9. Februar), Northeim (23. Februar), Ahlen (16. März), Lippe II (30. März), Großenheidorn (13. April) und Langenfeld (27. April).
Quelle: Westfalenpost Hagen Lokalsport.