Die Internationale Handballföderation (IHF) hat jüngst drei neue Spielregeln eingeführt, über die wir Euch gerne in aller Kürze informieren möchten. Die Kommentierung haben Marc Rode (Trainer 1. Herren) und Manu Treude (Torwarttrainer 1. Herren) übernommen.
Anwurf
Anstelle der bisherigen Regelung (Kein Spieler darf die Mittellinie vor Anpfiff übertreten), gibt es nunmehr eine Anwurfzone – und zwar den gesamten Mittelkreis. Will heißen: Der Spieler, der den Anwurf ausführt, kann dies aus der gesamten Zone heraus machen. Er darf beim Anpfiff auch schon in der gegnerischen Hälfte des Spielfeldes stehen, solange er den Mittelkreis nicht übertritt.
Einschätzung Marc Rode: „Das Spiel wird definitiv schneller werden. Wie genau sich die Regel auf das Ausführen des Anwurfs auswirkt und welche neuen Anwurfvarianten sich entwickeln, wird sich mit der Zeit herausstellen.“
Kopftreffer
Kopftreffer bei Torhütern werden progressiver bestraft: Trifft ein Feldspieler bei voller Ball- und Körperkontrolle den gegnerischen Torwart im Gesicht, erhält der Werfer eine Zweiminutenstrafe. Anschließend geht es mit einem Freiwurf außerhalb der Torraumlinie weiter – natürlich für die verteidigende Mannschaft. Bisher musste der Werfer nur auf die Strafbank, wenn der Ball beim Siebenmeter und ohne aktive Bewegung des Keepers im Gesicht landete.
Einschätzung Manu Treude: „Grundsätzlich finde ich es sinnvoll, die Keeper besser zu schützen. Allerdings werden durch die Neuauslegung mehr strittige Situationen im Spiel entstehen. Ich bin deshalb sehr gespannt, wie die Regelung von den Schiedsrichtern umgesetzt wird.“
Zeitspiel
Im Zeitspiel sind ab sofort nur noch 4 Pässe erlaubt, spätestens dann muss der Torabschluss erfolgen. Bisher hatte das angreifende Team 6 Pässe bis zum finalen Wurf zur Verfügung.
Einschätzung Marc Rode: „Vier Pässe sind nicht allzu viel. Einen vollständigen Spielzug bekommt man damit kaum noch hin. Es wird also für uns darum gehen, möglichst selten ins Zeitspiel zu kommen. Oder andersherum gesagt: Möglichst druckvoll und mit viel Torgefahr zu spielen, um Zeitspiel-Situationen von vornherein zu vermeiden.“