Dr. Jekyll and Mr. Hyde, die zwei Gesichter des TuS Volmetal in der 3. Handball Liga.

Dr. Jekyll and Mr. Hyde, die zwei Gesichter des TuS Volmetal in der 3. Handball Liga.

Eine desolate Vorstellung beim bis dahin Tabellenletzten in Ahlen lässt die vielen mitgereisten Fans ziemlich enttäuscht zurück.
Gemischte Gefühle am elften Spieltag bei allen Beteiligten. 

Zuerst einmal lässt sich sagen, dass ein vereinseigener Kanal nie die Aufgabe haben wird, großartig Kritik an Team und Trainer zu verbreiten. Dafür sind die offiziellen Pressevertreter oder auch die Zuschauer zuständig. Dennoch muss man natürlich, neben dem Hype um die gewonnenen Heimspiele gegen Wilhelmshaven, Menden und Leichlingen, auch die beiden Auswärtsspiele in Minden und eben gestern in Ahlen thematisieren. Das dies ein schwieriger Spagat für das Social-Media-Team ist, erklärt sich von selber. 

Was sich alleine nach dem Heimsieg gegen den Tabellenführer von der Nordsee bei uns in den sozialen Medien und auf der Homepage abgespielt hat, kann sich wohl jeder vorstellen. Alleine das YouTube Video vom fantastischen Wurf von Jan König, hat mittlerweile gut 1800 Aufrufe. Zigtausend Menschen sahen bei Facebook die letzten fünf Minuten des Spiels und gratulierten dem Team, das sich nach dem frühen Trainerwechsel in einer schwierigen Phase befand. Man hatte vorher Auswärts bei den Rhein Vikings einen Punkt gewonnen und ging nun ziemlich selbstbewusst in das Spiel gegen die Profis von der Nordsee. Was dann in der Sporthalle Volmetal geschah, war einfach nur Wahnsinn und tat Mannschaft und Fans mal so richtig gut. Zumal es im Vorfeld viele (von uns angeschobenen) Diskussionen um die Eintrittspreise in Wilhelmshaven gab. Für viele Fans des WHV waren wir damit ziemlich unten durch, was sich besonders auf der Facebook-Seite bemerkbar machte. Und dann hatten die Dorftrottel auch noch einen Schreibfehler auf den Wilhelmshafen Plakaten… 

Man fuhr also mit breiter Brust und in dem Wissen zur Zweitvertretung nach Minden, dass jeder jeden in dieser Liga schlagen kann. Was folgte waren wirklich gruselige erste 25 Minuten, in denen unsere Mannschaft kaum ein Bein auf die Platte bekam, und mit 11:4 in Rückstand geriet. Einem guten Lauf kurz vor der Halbzeitpause war es zu verdanken, dass wir „nur“ mit einem fünf Tore-Rückstand in die Kabinen gingen. Am Ende stand eine ziemlich unnötige 26:21 Niederlage vor vielen mitgereisten Fans in Ostwestfalen auf dem Zettel. 

Es folgten die Herbstferien und eine ausverkaufte Halle beim Derby gegen die SG Menden. In einem spannenden und kampfbetonten Spiel gewannen wir nicht nur zwei Punkte gegen die „Wölfe“, sondern holten uns auch verloren gegangenes Selbstvertrauen vor dem nächsten Spiel zurück. 

Es kam ein fettes 30:25 Ausrufezeichen gegen „Piraten“ aus Leichlingen, die wir bis dato noch nie besiegen konnten. Zuschauer und Team bildeten mal wieder eine Einheit und machen die Sporthalle gemeinsam zur Handballhölle. Eine „Heimserie“, wann hatte es das zum letzten Mal gegeben?

In der folgenden Trainingswoche lag der Fokus auf dem Spiel in Ahlen und dem Wiedersehen mit alten Bekannten. Nicht nur unser ehemaliger Spieler Luca Sackmann trägt aktuell die roten Farben der Ahlener, sondern eben auch Philipp Dommermuth, langjähriger Kreisläufer und Leistungsträger der Taler. Das gerade der „Lange“ immer noch regelmäßig Kontakt zu vielen Spielern ins Tal hat, brachte natürlich eine besondere Brisanz in das Spiel. Die Jungs von Trainer Marc Rode hatten sich gestern viel vorgenommen, galt es doch, den Abstand zu den Abstiegsrängen weiter zu vergrößern. 

Bis zur 24. Spielminute hielten wir trotz vieler technischen Fehler und diversen Geschenken für die Ahlener das Spiel offen. Sydney ,und später Jannis im Tor, verhinderten schlimmeres.
Allerdings stand am Ende der ersten Halbzeit auch ein vier Punkte Rückstand auf der Hallenanzeige. Bis hierhin waren wir noch dran und hätten durch eine gute kämpferische Leistung den Ausgleich sicherlich in Reichweite gehabt.

Nach der Pause kamen wir ohne eine gute Körpersprache aus der Kabine und lagen in der 45. Minute zum ersten Mal mit sechs Toren hinten. Am Ende waren es dann sogar zehn Tore (30:20) gegen den bis dahin Tabellenletzten aus dem westfälischen Münsterland. 
Natürlich haben sich Trainer und Team mehr von dem Spiel erhofft!

Die vielen Volmetal-Fans, die das Team ins knapp achtzig Kilometer entfernte Ahlen begleitet und fantastisch unterstützt haben, fuhren mehr als enttäuscht wieder nach Hause. Zur Wahrheit gehört eben auch, dass wir in sechs Auswärtsspielen erst einen Punkt geholt haben. 

Nun stehen wir vor den schweren Aufgaben in den kommenden Wochen gegen die Bergischen Panther, dem TuS Spenge und dem Derby gegen die SGSH mit acht Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz. Weiterhin über dem Strich, aber sicherlich im Rückblick auch mit drei-vier Punkten weniger als möglich. Das ist ärgerlich! Natürlich ergibt sich auch eine gewisse Erwartungshaltung bei den Fans im Tal.

Es ist wie in jedem Jahr, die vermeintlichen Experten nennen den TuS Volmetal als Abstiegsaspirant Nummer 1. Wir setzen mal wieder alles was wir haben dagegen. Manchmal reicht es, manchmal wie gestern eben aber auch nicht. Das ist ärgerlich wie im Heimspiel gegen Aurich (28:28) oder vollkommen unnötig wie bei der Ahlener SG.

Der ehemalige Bundesliga – Spieler und Trainer Martin Schwalb sagt im aktuellen „Hand aufs Harz“ Podcast der HBL: „Handball hat auch was mit Schmerzen zu tun.“
Unsere Jungs waren gestern nicht bereit an die Schmerzgrenze zu gehen. Marc wird sie aber wieder aufbauen, und ich bin mir sicher, wir werden am kommenden Samstag gegen die Panther eine ganz andere Mannschaft auf der Platte sehen.

Kommt weiterhin in die Halle! Unterstützt das Projekt 3. Handball-Liga! Jeder bei uns im Verein weiß, wo wir herkommen und auch hingehören. Wir benötigen keine Tiernamen, kein absurdes Maskottchen oder mittelklassige Spieler mit horrenden Gehaltswünschen. Wir brauchen die Familie TuS Volmetal. Wir brauchen Euch! Und natürlich ein Team, das auf der Platte bis an die Grenzen geht! Und das haben wir ganz sicher, nur gestern vielleicht nicht!

In diesem Sinne bleiben wir vom Social-Media-Team immer positiv. Wir sind im Soll und überlassen die Kritik den Anderen.
Unser Herz pumpt grün-weißes Blut 💚💚

Wir sind Volmetal, wir sind alle #einmaltalerimmertaler!

Jens Schilling
-Marketingleiter-

Einmal Taler, immer Taler!
Foto: Dieter Dröge