Hagen, 14. November 2022. Das war eine starke Reaktion! Den Querelen um das von der Stadt Hagen verhängte Hallenverbot zum Trotz fährt das Oberligateam des TuS Volmetal die nächsten Big Points ein. In der Kreuztaler Sporthalle an der Stählerwiese setzt sich die Rode-Sieben am Ende glücklich, aber verdient, mit 26:25 gegen die Reserve des TuS Ferndorf durch.
„Es ist einfach schön zu sehen, dass wir uns als Team langsam finden. Die Automatismen in unserem Spiel greifen immer besser, die Abwehr wirkt in den letzten Wochen deutlich gefestigter und wir kommen dadurch häufiger ins Umschalt- und Tempospiel“, freut sich Trainer Marc Rode über die Entwicklung seiner Mannschaft. „Ich bin super stolz auf meine Jungs. Mentalität und Körpersprache sind jetzt ganz anders.“
Die Zuschauer, von denen viele den Weg aus dem Volmetal ins Siegerland gefunden hatten, sahen über die gesamte Spielzeit ein Match auf Augenhöhe. Über weite Strecken mit leichten Vorteilen für das Gästeteam. In der ersten Halbzeit prägten jedoch vor allem technische Fehler und zahlreiche Unkonzentriertheiten auf beiden Seiten eine kampfbetonte und temporeiche Oberligapartie. Nach wechselden Führungen sicherte Routinier Dominik Domaschk mit einem seiner vier Treffer die 13:12-Pausenführung für die Taler.
Zweite Halbzeit wird zur Zitterpartie
Aus der Pause kamen die Volmetaler mit mächtig Dampf und schraubten den Halbzeitstand schnell nach oben. Der wieder einmal bärenstarke Alexandr Denissov sorgte mit seinem verwandelten Siebenmeter zum 15:12 (31. Spielminute) für die erste Drei-Tore-Führung der Gäste. Diese Differenz verteidigte die Rode-Sieben zwar bis zum 44. Minute, verpasste es jedoch ein ums andere mal, die Führung weiter auszubauen. So kamen die Gastgeber wieder ins Spiel und glichen rund 15 Minuten vor Spielende zum 22:22 aus.
In der Folge gelang es den Ferndorfern sogar, auf zwei Tore vorzulegen: Nach mehreren erfolglosen Angriffsversuchen der Volmetaler prangte in der 53. Spielminute plötzlich ein 25:23 für das Heimteam auf der Anzeigetafel. Wer nun aber einen Einbruch der Grünweißen erwartete, wurde im Handumdrehen eines Besseren belehrt. Luca Sackmann, mit sechs Toren zweitbester Werfer seines Teams, besorgte den Anschlusstreffer und der für den ebenfalls starken Max Müller ins Tor zurückgekehrte Witt vernagelte nun seinen Kasten.
Denissov tütet Volmetaler Sieg ein
Im Gegenzug netzte Linksaußen Denissov den Ausgleich ein und setzte wenig später per Gegenstoß auch den Siegtreffer (57.). In den letzten zweieinhalb Spielminuten gelang keinem der beiden Teams mehr ein Treffer, sodass der kollektive Jubel der Taler nach einer nervenaufreibenden Schlussphase entsprechend emotional ausfiel.
„Die zwei Punkte, aber auch die Art und Weise, wie wir hier gewonnen haben, tun einfach verdammt gut. Wir wissen zwar nicht, ob wir in den nächsten vier Wochen eine Halle haben, aber diesen wichtigen Sieg kann uns keiner mehr nehmen“, so Rode abschließend.
Torschützen: Denissov (9); Sackmann (6); Domaschk (4); Van Wieringen, Kandolf, Mehlhorn (je 2); Moog (1).
Eine kleine, aber umso schönere Notiz am Rande:
Während die nähere Zukunft des Trainings- und Spielbetriebes im Volmetal wegen des von der Stadt Hagen verhängten Hallenverbotes derzeit noch ungewiss ist, erfahren wir von benachbarten Vereinen eine unglaubliche Solidarität, Hilfsbereitschaft und Unterstützung.
So hat uns etwa die HSG Gevelsberg-Silschede, aktuell einer unser MITKONKURRENTEN im Oberliga-Abstiegskampf, ohne zu zögern eigene Hallenzeiten für unser Mannschaftstraining angeboten. Das gleiche Angebot haben wir von den SGSH Dragons erhalten. DAS ist Handball. Eine wahnsinnig starke Geste von beiden Clubs, für die wir unglaublich dankbar sind (auch wenn wir natürlich weiterhin hoffen, dass wir auf diese nicht zurückkommen, die Stadt Hagen sich erbarmt und wir weiter in der Sporthalle trainieren und spielen dürfen).