Interview mit Trainer Jan Stuhldreher vor dem ersten Saisonspiel gegen Ferndorf

Hallo Stuhli! Schön, dass Du Dir die Zeit nimmst, uns unmittelbar vor Saisonbeginn ein paar Fragen zum aktuellen Stand bei der ersten Mannschaft zu beantworten.


Redaktion: Wie würdest Du Dein neues Team in einem Satz beschreiben?

Jan Stuhldreher: Wir haben in dieser Saison ein stimmiges Team aus jungen und erfahrenen Spielern zusammen, das sehr viel Potenzial mitbringt.

Redaktion: Die Vorbereitung ist abgeschlossen, das erste Saisonspiel steht kurz bevor. Wie zufrieden bist Du mit Deinen Jungs und mit der Vorbereitung insgesamt?

Jan Stuhldreher: Angesichts der Tatsache, dass wir nach dem Oberligaabstieg zehn bzw. elf Abgänge hatten, bin ich mit dem Leistungsstand meines Teams sehr zufrieden. Wir haben die Zeit neben dem in der Vorbereitung obligatorischen Teil der Grundlagenausdauer genutzt, um uns einzuspielen. Hier lag der Fokus natürlich erstmal auf den Basics und insbesondere auf der Abwehrarbeit. Die mannschaftliche Entwicklung in der Defensive stimmt uns als Trainer schon sehr optimistisch. Marc Oberste bringt uns mit seiner Erfahrung sehr viel Rückhalt und in der Kombination mit Nick Albrecht im Mittelblock gefällt uns das bereits sehr gut. Im Angriff gibt es hier und da noch kleinere Abstimmungsprobleme, die daraus resultieren, dass wir uns als Mannschaft noch weiter finden müssen. Bis alle Abläufe endgültig eingeschliffen sind und die Automatismen greifen, werden wir mit Sicherheit ein paar Spiele brauchen. Aber das ist bei so einem großen Umbruch völlig normal und da muss man den Jungs auch ein wenig Zeit geben.

Redaktion: Was sind die Stärken Deines Teams? Woran müsst Ihr noch arbeiten?

Jan Stuhldreher: Neben der bereits erwähnten, neuen Abwehrstärke haben wir sehr viele Möglichkeiten dank unterschiedlicher Spielertypen in unserem Kader. Das größte Potenzial sehe ich im Angriff, vor allem was die Raumaufteilung angeht. Aber da achten wir im Training wirklich auch auf Kleinigkeiten, wo wir einfach das Gefühl haben, dass sich durch geringfügige individuelle Korrekturen noch Potenzial nach oben bei den Jungs heben lässt. Da geht es dann zum Beispiel darum, wie der einzelne Spieler verlagert, wie er Räume für den Kreisläufer schafft und für seine Nebenleute und sich selbst gute Torchancen kreiert. Unsere Devise als Trainer lautet: Jeder Spieler muss zunächst einmal seine eigenen Aufgaben auf dem Spielfeld erfüllen und an die eigenen Schmerzgrenzen gehen. Wenn das der Fall ist, dann funktioniert die Mannschaft auch als Ganzes. Die individuelle Leistungs- und Opferbereitschaft in Kombination mit einem ausgeprägten Teamgeist sind mir enorm wichtig.

Redaktion: Was sind Eure Ziele für die neue Saison?

Jan Stuhldreher: Was die Endplatzierung angeht haben wir kein höheres Ziel ausgegeben, bis auf den Klassenerhalt. Das hört sich als Absteiger im ersten Moment vielleicht wenig ambitioniert an, aber wir haben aus den Erfahrungen in vergangenen zwei Spielzeiten einfach gelernt. Durch den Umbau des Kaders haben wir uns als Mannschaft neu erfinden müssen und deshalb in dieser Saison überhaupt keinen Druck. Für uns geht es darum, als Team zusammenzuwachsen und unseren Fans attraktiven Handball zu bieten. Nichtsdestotrotz wollen wir jede Partie gewinnen und haben uns vorgenommen, ab Samstag nur noch von Spiel zu Spiel zu denken. 

Redaktion: In der Verbandsliga trefft Ihr auf viele bekannte, aber auch einige neue Gesichter: Wie stark schätzt Du die Staffel ein?

Jan Stuhldreher: Die Verbandsliga ist dieses Jahr bärenstark und sehr ausgeglichen. Ich denke, dass hier wirklich jeder jeden schlagen kann. Mit vier Oberligaabsteigern (Anm.d.Red.: TuS Ferndorf II, HVE Villigst-Ergste, HSG Gevelsberg-Silschede, TuS Volmetal) wurde die Liga natürlich extrem aufgewertet. Soweit ich weiß, konnten unsere Mitabsteiger sowohl Leistungsträger als auch Mannschaft größtenteils zusammen halten oder haben sich sogar punktuell verstärkt. Daneben gibt es dann gestandene Verbandsligateams, die in den letzten Jahren immer oben mitgespielt haben. Dazu gehören der OSC Dortmund und der HTV Hemer. Kurzum: Ich bin sehr gespannt, wie die Saison verlaufen wird. Eine vernünftige Einschätzung kann man dann wirklich erst nach der Hinrunde abgeben, wenn man das Potenzial aller Teams gesehen hat.

Redaktion: Was habt Ihr Euch für das Auftaktmatch gegen Ferndorf vorgenommen und was kannst Du uns zum Gegner sagen?

Jan Stuhldreher: Das erste Saisonspiel wollen wir natürlich gewinnen, auch wenn das eine extrem knifflige Aufgabe wird. Unser Gegner ist individuell enorm stark aufgestellt und auch als Mannschaft sehr stabil. Viele der Jungs kennen sich schon ewig, spielen lange zusammen und haben jetzt durch ihren neuen Trainer Ole Remmers zusätzliche Impulse bekommen. Mit Linus Michel auf der Mitte und Tim Hottgenroth im Tor haben die Ferndorfer ihre Reserve sogar noch von oben verstärkt und die individuelle Qualität im Vergleich zur letzten Saison punktuell erhöht. Die werden auf jeden Fall im oberen Tabellendrittel landen und um den Aufstieg mitspielen.

Redaktion: Sind alle Spieler einsatzbereit oder müsst Ihr auf jemanden verzichten? 

Jan Stuhldreher: Gegen Ferndorf stehen mir fast alle Spieler zur Verfügung. Bis auf Timon Mehlhorn, der sich im Trainingslager leider eine Schulterverletzung zugezogen hat und sich noch in der Reha-Phase befindet. Da müssen wir abwarten, wann er wieder einsatzfähig ist. Aber geben wir Timon die Zeit, die er benötigt. Er ist ein junger Spieler und da macht es überhaupt keinen Sinn, zu frühzeitig wieder ins Geschehen einzugreifen. Seinen Ausfall werden wir als Mannschaft auffangen.

Redaktion: Vielen Dank für das Interview Stuhli und viel Erfolg in Ferndorf!