„Wer werden um unsere Chance fighten, alles probieren“. Michael Wolf im Interview mit der WP.

Interview aus der Westfalenpost mit unserem Trainer Michael Wolf

Seit Dezember 2016 ist Michael Wolf Chefcoach des Handball-Drittligisten TuS Volmetal. Am Samstag um 19.45 Uhr tritt er mit dem Tabellen-14. in der Sporthalle am Volmewehr gegen den Rangzweiten VfL Eintracht Hagen an, der sich gerade von Trainer Lars Hepp getrennt hat. Dazu und zu den Chancen im Stadtderby äußert sich Wolf, früher selbst Eintracht-Trainer, im Interview.

WP: Hallo Herr Wolf, Ihr Ex-Klub hat sich gerade vom Chefcoach getrennt. Waren Sie überrascht?

Michael Wolf: Wenn bei Vereinen, die ziemlich professionell aufgestellt und ausgerichtet sind, die Gefahr besteht, dass die selbstgesteckten Ziele nicht erreicht werden, ist solch ein Schritt heutzutage fast die logische Konsequenz.

WP: Sie waren zu Regionalliga-Zeiten zweimal Cheftrainer beim VfL Eintracht, Ihnen ist das nie passiert. . .

Michael Wolf: Bei meinem ersten Engagement ging es darum, die 1. Mannschaft in der Regionalliga zu konsolidieren und etablieren, bei der zweiten Amtszeit ging es um die Qualifikation für die 3. Liga, die wir erreicht haben. Eine professionellere Trainertätigkeit konnte und kann ich mit meiner Schulleiter-Funktion nicht vereinbaren.

WP: Für viele Experten hat der VfL Eintracht noch vor Spitzenreiter Neuss die individuell am besten besetzte Mannschaft der Liga. Teilen Sie diese Einschätzung?

Michael Wolf: Das kann ich noch nicht sagen. Ich habe mich in den letzten Tagen viel mit dem VfL Eintracht beschäftigt, Neuss kommt nächste Woche dran, weil das unser nächster Auswärtsgegner ist. Zur Eintracht: Diese Mannschaft ist individuell sehr gut besetzt, und das auf allen Positionen doppelt. Die meisten Trainer in dieser Liga hätten die zweite Sieben des VfL Eintracht gerne.

WP: Ist es für den TuS Volmetal ein Vorteil oder ein Nachteil, dass sich der nächste Gegner gerade vom Trainer getrennt hat?

Michael Wolf: Das macht die Sache brandgefährlich, weil die Auswirkungen nicht kalkulierbar sind. Im ersten Moment habe ich gedacht, es könnte vielleicht von Vorteil für uns sein, aber die Trennung vom Trainer kann bei der Mannschaft auch ein „Jetzt erst recht“-Gefühl auslösen. Dies zusätzlich zur „normalen“ Übermacht macht dann die Sache doppelt schwer.

WP: Warum schicken Sie angesichts der unterschiedlichen Kräfteverhältnisse die Punkte nicht einfach per Post die Volme ‘runter?

Michael Wolf: Wer ein bisschen Herzblut für den Leistungssport hat, der würde niemals etwas herschenken. Wer werden um unsere Chance fighten, alles probieren. Ingolstadt konnte letzten Samstag gegen Bayern München gewinnen, Darmstadt hat gegen Borussia Dortmund gewonnen. Nichts ist unmöglich.

WP: Was muss passieren, damit Ihr Team es gegen den hohen Favoriten Darmstadts Kickern gleichtut?

Michael Wolf: Wir müssen die beste Saisonleistung abrufen. Ich weiß, das ist ein hehres Ziel, aber wir müssen es versuchen. Wir brauchen eine gute Torwartleistung, die Deckung muss sich gegenüber dem 33:36 in Langenfeld deutlich steigern und wir müssen über Tempospiel zu leichten Toren kommen. So können wir den VfL vielleicht ärgern.

Interview WP: Rainer Hofeditz