Volmetal feiert den ersten Sieg gegen Eintracht. Bericht aus der WP Hagen.

Handball: TuSEM Essen gewinnt BDO-Cup-Premiere. Pfannenschmidt-Team wirkt in zwei Spielen müde

Hagen. Als der Sieger des ersten BDO-Cups in Dahl ausgespielt wurde, sahen die beiden Hagener Handball-Topteams nur zu. Nicht nur der gastgebende Drittligist TuS Volmetal hatte sich im Duell mit Zweitligist TuSEM Essen mit 21:34 klar geschlagen geben müssen, etwas überraschend verlor auch Essens Ligarivale VfL Eintracht Hagen. Stattdessen erreichte Drittligist SG Schalksmühle-Halver – 36:30-Sieger gegen die Hagener – das Endspiel und unterlag dort knapp mit 25:28 gegen TuSEM. Dagegen traf der VfL Eintracht zuvor auf die Volmetaler – und verlor auch das Lokalderby mit 33:34. Der erste Sieg der Gastgeber überhaupt gegen den großen Stadtnachbarn wurde von den meisten der mehr als 200 Zuschauern frenetisch gefeiert. „Das haben die Jungs super gemacht“, freute sich der neue TuS-Coach Christoph Ibisch.

Spiel um Platz 3: TuS Volmetal – VfL Eintracht Hagen 34:33 (17:14). Gleich bei seinem ersten Auftritt im Volmetal schrieb Ibisch mit seinem Team Geschichte, an einen Sieg gegen eine Eintracht-Erstvertretung konnte sich niemand erinnern. „Das war deutlich verbessert gegenüber gestern, in der Abwehr haben wir weniger Fehler gemacht“, freute sich der Volmetaler Coach: „Wir hatten nur eine Chance, wenn wir die Hagener nicht zu vielen Gegenstößen kommen lassen. Damit hatten wir gegen Essen große Probleme, jetzt ist es deutlich besser gelungen.“ Sein Gegenüber Niels Pfannenschmidt dagegen war enttäuscht vom Auftritt seiner Schützlinge. „So hat das mit 2. Bundesliga nichts zu tun“, resümierte der Eintracht-Cheftrainer, „man sieht, dass wir noch viel zu tun haben. Aber das schärft auch die Sinne.“

Schon früh, bei einer Volmetaler 6:4-Führung (10.), bat Pfannenschmidt zur ersten Auszeit, die zweite folgte nach dem 12:6 durch Julius Blümel (18.). „Ihr gewinnt keinen Zweikampf“, schimpfte er, brachte Tobias Mahncke im Tor für den glücklosen Nils Dresrüsse. Dennoch setzten sich die engagiert auftrumpfenden Volmetaler bis zum 15:7 durch Frederik Kowalski ab (21.), ehe der Zweitligist bis zur Pause durch Daniel Mestrum und Jan-Lars Gaubatz auf 17:14 verkürzte. Nach dem Wechsel baute Kevin Herzog die Volmetaler Führung noch auf 20:15 aus, ehe der VfL Eintracht tatsächlich gegen müder werdende Gastgeber heranzukommen schien. Zum 28:28 (50.) glich Mestrum aus, nach dem 29:28 durch den mit zwölf Treffern – darunter acht ohne Fehlversuch verwandelte Siebenmeter – Jan König sorgte Jonas Dell beim 29:30 nach einem Tempogegenstoß für die erste Hagener Führung. Es blieb die einzige, denn Sydney Quick parierte nun gleich mehrfach gegen freistehende Gäste-Akteure, König, Herzog und Sebastian Rinus machten den umjubelten TuS-Sieg perfekt. Und Ibisch lobte: „Sydney war überragend, er hat uns am Ende im Spiel gehalten.“

TuS Volmetal: Quick; Schlotmann (1), Rinus (1), Kowalski (1), Blümel (2), Müller, König (12/8), Dennis Domaschk (1), Dominik Domaschk (5), Herzog (5), Heidemann (3), Dommermuth (3).Eintracht Hagen: Mahnke, Dresrüsse; Brand (1), Tubic (3), Konitz (4), Toromanovic, Dell (4), Waldhof (4), Gaubatz (4), Bornemann (3), Mestrum (10/5).

Endspiel: SG Schalksmühle-Halver – TuSEM Essen 25:28 (13:15). SGSH: Klasmann (6/1). Essen: Beyer (7/3). Essen: Klas

Spiele vom SamstagSG Schalksmühle-Halver – VfL Eintracht Hagen 36:30 (20:15). Bis zum 3:6 (10. Minute) lag der ohne Julian Renninger, Tilman Pröhl, Tim Stefan und Sören Kress angetretene Favorit vorn, ehe der Drittligist die Partie mit starker Defensivleistung drehte (10:7) und sich bereits bis zur Pause absetzte. Daran änderte sich auch nach dem Wechsel nichts, auch wenn Bartosz Konitz nun stärker wurde und fünfmal traf. Nach dem 22:18 (36.) setzte sich Schalksmühle endgültig auf 34:24 (52.) ab. „Das war sehr müde von uns“, bemängelte Eintracht-Coach Pfannenschmidt. Angesichts der fehlenden Spieler seien die Wechselmöglichkeiten in seinem Team beschränkt gewesen, das wolle er aber nicht als Ausrede gelten lassen: „Es muss unser Anspruch sein, gegen einen Drittligisten zu gewinnen.“

Eintracht: Mahnke, Dresrüsse; Brand (1), Tubic (1), Schneider (1), Konitz (5), Toromanovic (2), Dell (5), Waldhof (3), Gaubatz (3/2), Bornemann (2), Mestrum (7/2). Beste Schalksmühle: Jorajuria (9/3), Klasmann (6), Luciano (6), Hüller (6).

TuS Volmetal – TuSEM Essen 21:34 (10:18). „Ich kann den Jungs gar keinen Vorwurf machen“, kommentierte Ibisch die hohe Niederlage gegen den TuSEM. Der Zweitligist ließ von Beginn an keinen Zweifel aufkommen, gerade die Disziplin, mit der die Essener Volmetaler Fehler bestraften, hinterließ nicht nur bei Ibisch Eindruck. Bereits im ersten Durchgang war so ein zweistelliger Rückstand entstanden. Eine zu harte Rote Karte gegen Julius Blümel sowie die enge Besetzung im Rückraum machten sich ebenfalls auf Volmetaler Seite mit zunehmender Spieldauer bemerkbar.

Volmetal: Treude, Quick; Schlotmann, Rinus (2), Kowalski (1), Blümel, Müller (1), König (7/4), Dennis Domaschk (2), Dominik Domaschk (5), Herzog, Heidemann, Dommermuth (3).Beste Essen: Klingler (6), Beyer (5), Akakpo (5), Skroblien (5/1), Ingenpass (5).